Monokornestrich

Balkone,Terassen und Treppenanlagen

 

Balkone und Terrassen sind nicht nur permanent starken mecha-

nischen Belastungen, sondern vor allem extremen Wetter- und

Temperaturschwankungen ausgesetzt. Die daraus resultierenden

Probleme sind hinreichend bekannt, wie z. B. abblätternde Anstri-

che, eindringende Feuchtigkeit durch Risse im Boden und mürbe

gewordene Untergründe.

 

Monokorn wird verwendet als Drainageestrich zur Aufnahme von Naturwerksteinen, keramischen Fliesen und Platten sowie Pflastersteinen im Außenbereich. Zur Herstellung von Drainageestrichen im Verbund (ab 20 mm) und auf Trennlage, Dämmung oder geeigneter Drainagematte (ab 50 mm) auf Balkonen und Terrassen. Die Verwendung von Monokorn reduziert das Gefahrenpotenzial von Kalk- und Alkalisilikatausblühungen sowie von Frost-Tauwechsel-Schäden an Naturwerkstein- und Keramikbelägen auf Balkonen und Terrassen.

 

Definition Monokornestrich

Warum Monokorn? Praktiker suchten ein Mörtelsystem für die schnelle

Frisch-in-Frisch-Verlegung von Naturwerkstein. Es sollte schwindarm

sein und nicht teurer als herkömmliche Systeme. Diesen Anforderungen

entspricht das seit gut zehn Jahren gebräuchliche Monokornsystem. Die

  1. d. R. gute Drainagefunktion dieses Mörtelsystems war nichts Neues. Die

Verlegung mit Monokornmörtel ist eigentlich nur eine »gebundene« Vari-

ante der Verlegung im Splittbett, die der Deutsche Naturwerkstein-Ver-

band (DNV) schon früh in seinen Bautechnischen Informationen be-

schrieben hat.

Der Name »Ein- bzw. Monokornmörtel« stammt von Dipl.-Bau-Ing.

Karl-Heinz Kranz. »Monokorn« beschreibe das Verlegesystem nicht kor-

rekt, »aber einen besseren Namen

wusste ich nicht«, so der Gründer des Sachverständigenkreises Euro-FEN

(Schloss Raesfeld) im Expertengespräch. Kranz hat Monokornmörtel

nach eingehenden Untersuchungen durch zahlreiche Veröffentlichungen

und Seminarbeiträge über die letzten 15 Jahre populär gemacht. Viele An-

wender berichten von guten Erfahrungen mit diesem System bei Verle-

gungen im Innen- und Außenbereich.

Monokornmörtel sind Mörtel aus überwiegend groben Gesteinskör-

nungen über 2 mm Durchmesser, also ohne Feinanteile, die dadurch ein

hohlraumreiches Gefüge mit entsprechend großen Poren aufweisen. Sie

werden u. a. zur Herstellung von lastverteilenden Schichten oder Dickbettmörtel

unter Hartbelägen aus Natur- und Betonwerkstein eingesetzt.

Von anderen Mörteln unterscheiden sie sich eben durch das Fehlen des

Feinkornanteils (0 – 2 mm in der Sieblinie); d. h. es werden nur Zuschläge

ab 2 mm aufwärts verwendet, daher die i. d. R. gute Drainfunktion für

Außenbeläge. Den Experten zufolge hat sich der Begriff »Monokornmör-

tel« bzw. »Monokorn-Drainmörtel« inzwischen so sehr eingebürgert, dass

er nicht durch einen anderen ersetzt werden sollte.

 

Warum Monokorn?

Monokornmörtel / -estriche sind besondere Baustoffe, die – richtig hergestellt und

angewendet – dazu beitragen können, Schäden an Bodenkonstruktionen zu mini-

mieren sowie Zeit und Kosten zu sparen. Dies erfordert aber genaue Kenntnisse

zur Herstellung dieses Mörtels. Der Anwender muss die Abhängigkeiten der

Komponenten und deren Auswirkungen im Monokornsystem kennen, um den für

ihn gewünschten Mörtel zu bekommen. Hierzu muss man wissen, dass generell:

 

  • viel Zement im System eine höhere Biegezugfestigkeit ergibt, aber eine höhere

Schwindung produziert

 

  • Spezialzemente bessere Festigkeiten bringen, aber deutlich höhere Kosten

verursachen

 

  • ein zu niedriger Wasserzementwert geringere Festigkeiten bringt, aber eine

geringere Schwindung im System aufbaut

 

  •  feinere Körnungen (Zuschlagsstoffe) höhere Biegezugfestigkeiten erreichen als

grobe Körnungen, aber auch ein größeres Schwindmaß zur Folge haben

  •  gröbere Zuschlagsstoffe ein besseres Wasserableitungsvermögen bei Drain-

mörteln haben als feine Körnungen