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Sonderkonstruktionen

Leichtestrich

An eine Fußbodenkonstruktion auf einer Holzbalkendecke werden verschiedene Anforderungen gestellt. In erster Linie darf der Bodenbelag nicht nachgeben, wenn schwere Möbel in der Wohnung aufgestellt werden. Er fungiert in diesem Fall als Lastverteilungsschicht. Zudem sollte der Nachbar nicht allzu viel hören, wenn Möbel verrückt wer­den. Es muss daher auch ein aus­reich­en­der Schallschutz auf Holzbalkendecken P832-Estro-light gewährleistet sein. Kalte Füsse bekommt man vielleicht beim Anblick eines Kampfhundes auf der Straße. In der Wohnung sollte nach der Energie­ein­spar­ver­ord­nung ein bestimmter Dämmwert erreicht werden. Der Brandschutz ist ebenfalls ein Thema, wenn eine bestim­mte Feuerwiderstandsklasse erreicht werden muss.

Bei diesen ganzen Anforderungen ist es gar nicht so einfach, die Höhe des Fußbodenaufbaus niedrig und das Gewicht gering zu halten. Eine Holzbalkendecke im Altbau erfordert aber genau dieses. Ein Problem bei einer Holzbalkendecke ist auch, dass sie anfängt zu schimmeln, wenn die Feuchtigkeit nicht entweichen kann. Speziell über Feuchträumen schießen dann die Pilze aus dem Holz. Diffusionsoffenheit ist in solchen Fällen gefragt. Wir haben die verschiedenen Möglichkeiten eines Estrichs auf einer Holzbalkendecke zusammengefasst und hinsichtlich der unterschiedlichen Kriterien wie Konstruktionshöhe, Schallschutz, Brandschutz oder Diffusionsfähigkeit näher betrachtet.

Monokornestrich

Balkone und Terrassen sind nicht nur permanent starken mechanischen Belastungen, sondern vor allem extremen Wetter- und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Die daraus resultierenden Probleme sind hinreichend bekannt, wie z. B. abblätternde Anstriche, eindringende Feuchtigkeit durch Risse im Boden und mürbe gewordene Untergründe. Monokorn wird verwendet als Drainageestrich zur Aufnahme von Naturwerksteinen, keramischen Fliesen und Platten sowie Pflastersteinen im Außenbereich. Zur Herstellung von Drainageestrichen im Verbund (ab 20 mm) und auf Trennlage, Dämmung oder geeigneter Drainagematte (ab 50 mm) auf Balkonen und Terrassen. Die Verwendung von Monokorn reduziert das Gefahrenpotenzial von Kalk- und Alkalisilikatausblühungen sowie von Frost-Tauwechsel-Schäden an Naturwerkstein- und Keramikbelägen auf Balkonen und Terrassen.

Schnellzement

Die neue Generation der konventionellen Estrichtechnologie sind: Schwundarme Zementestriche SW1 (Schwindklasse) mit schneller Belegereife.

Einsatzbereiche von Schnell-Estrich:

  • Große Flächen am Stück
  • Schnelle Begehbarkeit (bereits nach 1 Tag)
  • Schnelle Belegreife
  • Hohe Festigkeiten (mit Zugabe von Beschleuniger und Schnellzementbinder)
  • Innen- und Außenbereich

Einsatzgrenzen von Schnell-Estrich:

  • Industriehallen mit hoher mechanischer Belastung ohne Oberbelag
  • Unterwasserbereich (z.B. Schwimmbecken)

Vorteile von Schnell-Estrich:

  • Große zusammenhängende fugenfreie Flächen möglich (ohne Sollbruchstellen/Randabsenkungen, geringste Rissanfälligkeit
  • Frühe Begehbarkeit nach ca. 12 Stunden
  • Höhere Anfangsfestigkeiten nach 1 Tag
  • Belegereif ab 24 Stunden kann ca. 2,5 CM-% erreicht werden

Verbunddecken-Systeme

Bereits in der Bronzezeit vor etwa 3500 Jahren erkannte man, dass sich Holz gut mit anderen Baumaterialien kombinieren lässt. Hoch belastbare Verbundtragwerke sind hingegen erst seit etwa 90 Jahren Stand der Technik und werden z. B. als Stahl-Beton-Verbundträger bei Hochhäusern und Brücken genutzt.

Verbunddecken aus Holz-Beton werden seit 1987 in der Schweiz, in Österreich und in Italien bei der Altbausanierung wie gleichermaßen im Neubau eingesetzt; seit 2000 sind sie auch in Deutschland als ideale Tragwerke anerkannt

Sehr vielseitig, nahezu universell sind die Einsatzmöglichkeiten in:

Ein- und Mehrfamilienwohnhäusern, Verwaltungsgebäuden, Versammlungsstätten, Bibliotheken, kirchlichen und gemeinnützigen Einrichtungen, denkmalgeschützten Gebäuden, Kindergärten, Schulen, Seniorenwohnanlagen, Krankenhäusern/Hospize, Kirchenemporen, gewerblichen Objekten und Hallen, Schwimmbädern, Museen…

Verbund-Bauweise

In die Holzbalkenlage werden die speziell gehärteten, bauaufsichtlich zugelassenen Schubverbinder eingeschraubt. Danach wird ein Aufbeton von ca. 6 bis 10 cm aufgebracht. Nach dem Aushärten des Betons wird durch die schubsteife Verbindung zwischen Holzbalken und Betonplatte das gegenseitige Verschieben verhindert. Der so entstandene Plattenbalken besitzt eine vielfach höhere Tragfähigkeit als der einzelne Holzbalken. Diese Bauweise hat sich als elegante und sehr wirtschaftliche
Lösung in der Bestands-Sanierung bewährt.

Zementestrich mit Beschleuniger

Bei mineralischen Mörtel werden Zusatzmittel (Additive) und Zusatzstoffe (Zusätze) unterschieden.

Auch wenn sie den geringsten Anteil an einer Rezeptur ausmachen, haben Zusatzmittel die Aufgabe, die chemischen und/oder physikalischen Eigenschaften der Mörtel zu beeinflussen.

Zu ihnen gehören z. B. Kunststoff-Dispersionen, um die Untergrundhaftung zu verbessern und die Wasseraufnahme zu reduzieren, Wasserretentionsmittel wie z. B. Methylzellulose, um das Wasserrückhaltevermögen zu erhöhen und Luftporenbildner, um die Porosität zu erhöhen oder um die Festigkeit zu reduzieren.

Dem gegenüber werden Zusatzstoffe eingesetzt, um die Eigenschaften des Bindemittels und/oder der Zuschlagsstoffe zu beeinflussen. Unterschieden werden reaktive, latent-hydraulische und nicht reaktive (so genannte inerte) Zusatzstoffe. Klassische Zusatzstoffe sind Füllstoffe oder Fasern sowie Gesteinsmehle und Puzzolane, wie z. B. Vulkanasche oder Trass (natürliche Puzzolane) oder Hüttensand und Flugasche („künstliche Puzzolane“). Zusatzstoffe dürfen nicht mit Zuschlagsstoffen verwechselt werden.