Holzpflaster

 

 

Eigenschaften und Einsatzbereiche von Holzpflaster

Holzpflaster besteht aus rechteckigen oder runden Klötzen, die nebeneinander gestellt eine Bodenfläche mit sehr hoher Belastbarkeit und Abriebfestigkeit ergeben. Die Hirnholzfläche ist die Nutzfläche. Ein solcher Bodenbelag wirkt rustikal; häufig verwendet wird Eichen- und Lärchenholz sowie Kiefern- und Fichtenholz. Holzpflaster sind sowohl im Innen- als auch im Außenbereich einsetzbar. Im Außenbereich werden stärker dimensionierte Klötze eingesetzt, deren Oberfläche bei Nässe rutschig werden kann; die Versickerungsleistung beträgt etwa 50%.

Für den Innenbereich gibt es verschiedene Qualitäten nach DIN 68702. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Abmessungen, der Oberflächenbehandlung und dem Fußbodenaufbau, der in der Regel recht hoch ist. Folgende Qualitäten werden unterschieden:

  • Holzpflaster GE für den gewerblichen und industriellen Bereich
  • Holzpflaster RE für Innenräume in Verwaltungs- und Versammlungsstätten und im Wohnbereich
  • Holzpflater WE für Werkräume und Räume mit gleichartiger Beanspruchung ohne große Klimaschwankungen und ohne Fahrzeug- und Staplerverkehr

Holzpflasterböden sind fußwarm, lärmdämpfend, verfügen über eine gute Wärme- und Trittschalldämmung sowie eine trittsichere und rutschhemmende Oberfläche. Darüber hinaus zeichnen sie sich durch ein günstiges Brandverhalten, eine hohe Verschleißfestigkeit sowie eine geringe elektrische Leitfähigkeit aus.

 

Holzpflaster GE

Für den gewerblichen und industriellen Bereich

Holzpflaster GE (nach DIN 68702) eignet sich für den gewerblichen und industriellen Bereich. Es muss besonderen Belastungen durch Schub- und Zugspannung sowie großer Belastung durch Fahrverkehr standhalten. Häufig zum Einsatz kommen Klötze aus Fichten-, Kiefern- und Eichenholz.

Die Höhe der Klötze beträgt zwischen 50 und 100 mm, ihre Breite zwischen 60 und 80 mm, übliche Längen sind 60 bis 140 mm. Bei dieser Pflasterart müssen alle Klötze innerhalb eines Raums die gleiche Breite aufweisen, die Länge aber kann zwischen 60 und 140 mm unsortiert variieren. Das eingesetzte Holz muss trocken und gesund sein und darf keine Fehler aufweisen, die seinen Gebrauchswert beeinträchtigen. Zur Verzögerung von Feuchteaufnahme wird das Holzpflaster werkseitig imprägniert. Der mittlere Feuchtegehalt bei Anlieferung sollte zwischen 10 und 14 % betragen.

 

 

Holzpflaster RE

Für den repräsentativen Bereich

Holzpflaster RE (nach DIN 68702) ist ein repräsentativer Boden zum Einsatz in Verwaltungsgebäuden und öffentlichen Versammlungsstätten wie Kirchen, Theater und Schulen, aber auch im Wohnbereich. Geeignet sind Eiche, Fichte, Kiefer und Lärche oder vergleichbares Holz. Die Abmessungen der Klötze betragen zwischen 22 und 80 mm in der Höhe, zwischen 40 und 80 mm in der Breite und in der Länge 40 bis 120 mm. Die Längen und Breiten der Klötze innerhalb eines Raums müssen bei dieser Pflasterart gleich sein. Sie werden einzeln oder als Verlegeeinheiten geliefert und müssen aus mehrstieligem, vierseitig gehobeltem und künstlich getrockneten Holz hergestellt sein.

Der Feuchtegehalt des Holzes bei Anlieferung und Verarbeitung sollte zwischen 8 und 12% liegen, in der Praxis bewährt hat sich ein Feuchtegehalt zwischen 9 und 10%. Anzustreben ist eine möglichst gleichbleibende, relative Raumluftfeuchte zwischen 55 und 65%

 

Holzpfaster WE

Zur Verlegung in Werkräumen

Ein Fußboden aus Holzpflaster WE ist geeignet für Werkstätten und Räume mit ähnlichen Beanspruchungen, die keinen großen klimatischen Schwankungen oder schwerem Fahrverkehr ausgesetzt sind. Ab einer Höhe von 40 mm und entsprechender Verklebung kann er auch unter Fahrverkehr eingesetzt werden.

Geeignet sind Holzklötze aus Kiefer, Fichte, Eiche und Lärche in einer Höhe von 30 bis 80 mm und einer Breite von 40 bis 80 mm. Die Länge der Elemente beträgt zwischen 40 und 140 mm. Bei dieser Pflasterart müssen alle Klötze innerhalb eines Raums die gleiche Breite aufweisen, die Länge kann hingegen zwischen 40 und 120 mm unsortiert variieren. Sie müssen aus gesundem, scharfkantigen Schnittholz hergestellt sein, Farbunterschiede sind zulässig. Der Feuchtegehalt sollte bei Anlieferung und Verlegung zwischen 8 und 13 % liegen, als geeignet erwiesen hat sich ein Feuchtegehalt zwischen 11 und 12 %.

 

Reinigung und Pflege von Holzpflastern

Ein Boden aus Holzpflaster ist besonders robust, widerstandsfähig gegen mechanische Beanspruchung und unempfindlich gegen Anschmutzung. Dazu trägt auch die lebendigen Oberfläche bei, auf der Schmutzpartikel wenig auffallen. Aufgrund des Schwindens und Quellens von Holz bei wechselnder Raumluftfeuchte entstehen in Holzpflasterböden Fugen in einer Größe von etwa 1 bis 3 mm. Ist bei einem holzgepflasterten Raum mit einem erhöhten Feuchtigkeits- oder Schmutzeintrag von außen zu rechnen, sollte eine Schmutzschleuse vorgelagert sein.

Generell reicht das trockene Ausfegen bzw. Kehren des Raumes (von Hand oder maschinell) aus. Ist die Oberfläche mit Öl behandelt, sind Nachbehandlungen in bestimmten Abständen erforderlich. Hier sind die Herstellerangaben der Überzugsmittel zu beachten.

 

 

Verlegung und Oberflächenbehandlung von Holzpfastern

Der Untergrund zur Verlegung von Holzpflaster muss fest, eben, sauber und tragfähig sein; in der Regel handelt es sich um eine Betondecke mit oder ohne Verbundestrich. Bei aufsteigender Feuchtigkeit wird eine Abdichtung vorgesehen. Die Holzklötze werden im Verband mit geradlinigen Längsfugen verlegt.

Zur Verbesserung der Haftung wird bei Holzpflaster GE ein Voranstrich auf den Betonuntergrund aufgebracht, auf diesem eine Unterlagsbahn, beispielsweise aus Bitumen, verklebt und darauf die Klötze mit einem geeigneten Klebemittel. Sie sind bereits werkseitig imprägniert und werden entweder dicht aneinander gepresst oder mit Fugen verlegt. Fugen können mit heißer Bitumenvergussmasse ausgefüllt werden.

Holzpflaster WE und RE im Wohnungsbau erfordern einen Estrich als tragenden Untergrund, der gut ausgetrocknet sein muss. Sie werden mit einem speziellen, schubfesten Kleber ohne Fugen dicht verpresst verlegt. Zu allen angrenzenden oder die Verlegefläche durchdringenden Flächen sind etwa 15 mm breite Fugen vorzusehen; bei größeren Flächen sind zusätzlich Bewegungsfugen notwendig.

Nach dem Abschleifen erhält Holzpflaster RE und nach Vereinbarung auch Holzpflaster WE einen Oberflächenschutz gegen das Eindringen von Wasser und Schmutz. Geeignet sind Öl-Kunstharz-Siegel bzw. Öl oder Wachs, das auch warm oder heiß aufgebracht werden kann. Eine filmbildende Versiegelung ist aufgrund der Feuchteschwankungen im Holz nicht empfehlenswert.

 

 

Wärme- und Brandverhalten von Holzpflastern

Der Wärmedurchlasswiderstand von Holzpflasterböden errechnet sich aus der Summe der Widerstände der einzelnen Schichten in Abhängigkeit von der Dicke und der Wärmeleitfähigkeit der jeweiligen Holzart. So beträgt etwa der Wärmedurchlasswiderstand von 30 mm dickem Eichen-Holzpflaster 0,10 m² K/W, von 60 mm dickem Kiefern-Holzpflaster 0,30 m² K/W. Bei Wohnungstrenndecken sind zusätzliche Dämmmaßnahmen in der Regel nicht erforderlich.

Die Brandgefahr von Holzpflasterböden ist gering. Sie werden als schwer entflammbar klassifiziert (B1). Aufgrund der Art der Verlegung sind fünf Seiten der Holzklötze dicht abgeschlossen. An der Oberflächenlaufseite tritt bei Feuereinwirkung allenfalls eine geringfügige Verkohlung ein, die einen Luftabschluss bewirkt. Brandschäden führen daher nur zu einer leichten Verkohlung der Oberfläche von geringer Tiefe.